Feier zu 60 Jahren Wasserwacht Rottachtal

Ein Kaiserwetter,  obwohl „nur“ der Viz-Landrat da sei, schmunzelte der Oy-Mittelberger Bürgermeister Theo Haslach. Ein Bundestagsabgeordneter (Stefan Thomae), dem Diakon Georg Lechleiter die Lesung über den Seesturm vortragen ließ, ehe der Kirchenmann das neue Rettungsboot der Wasserwacht Rottachtal segnete. Und dazu jede Menge Lobeswortefür die  wachenden Frauen und Männer am Rottachsee und Schwarzenberger Weiher – schließlich feierten diese ja ihr 60-jähriges Bestehen.

Dazu wurde ein Zelt direkt am See unterhalb der Wachstation Petersthal aufgestellt. Entspannte und kameradschaftliche Atmosphäre herrschte da: Offenbar fühlten sich alle wohl in der „großen Wasserwachts-Familie“, von der Bernd Stadtmüller sprach. Recht hat er, der Vorsitzende der Wasserwacht Rottachtal.  Er ist bekannt für perfekte Organisation. Daher mangelte es auch nicht an leiblichen Stärkungen, die freilich (meist) nur von den Mädels der Wasserwacht gereicht wurden. Dafür durften die Männer viele anerkennende und auch ehrende Worte sprechen.

Angefangen beim Vize-Landrat Anton Klotz. Der begann mit dem Papstwort über „gelebte soziale Nächstenliebe“. Genau dieses sei für den Dienst der Wasserwacht zutreffend. Viele in der Gesellschaft würden nur viel fordern, aber wenig zurückgeben. Bei  Menschen, die etwas für die Sicherheit von Einheimischen und Touristen tun, könne man nur Gegenteiliges bescheinigen. „Soziales mit dem Sportlichen verbinden“, sagte Thomae zum gleichen Anlass. Da waren natürlich Haslach und dritter Bürgermeister Josef Zobel (Sulzberg) als Vertreter der Rottachsee-Anrainergemeinden der gleichen Meinung. Schließlich habe die Gemeinde Oy Mittelberg gleich vier aufgestaute Gewässer, so Haslach. Da freue man sich schon, wenn sie Wasserwacht nach dem Rechten sehe. Freude gab’s auch der Jubiläumswacht, denn die „flachen Briefchen“ der Festredner kamen gut an. „Wir müssen ja doch einen gewissen Aufwand finanzieren“,  sagte dazu ein dankbarer Bernd Stadtmüller. Alfred Reichert, Chef des BRK- Kreisverbandes  Oberallgäu, sang ein hohes Lied aufs Ehrenamt. Die Tätigkeit der Schnelleinsatzgruppe Rottachtal und deren Mitwirkung beim Katastrophenschutz sind für ihn schon „tolle Leistungen.“ Dabei würden Wasserretter, Taucher und Motorboots-Führer 24 Stunden lang an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung stehen, betonte Reichert. Er kritisierte den „bürokratischen und auch unnötigen Aufwand“ der Fahrzeugführer, die man zu Führerschein- Zusatzqualifikationen  zwinge.

 

Bei den Ehrungen hob Alexander Zieglmaier vor allem die Gebrüder Hösle hervor. Alle drei, so der stellvertretende BRK-Vorsitzende Oberallgäu, seien über 50 Jahre Mitglied bei der Wasserwacht Rottachtal und hätten lange Zeit führende und wichtige Aufgaben wahrgenommen. Erwin Hösle habe darüber hinaus den Naturschutzgedanken der Wasserwacht weit über das Rottachtal hinaus geprägt. „Profilbildend“ sei auch Stefan Stadtmüller  gewesen -vor allem während seines 20-jährigen Vorsitzes bei der Jubiläumswacht, betonte Zieglmaier. Ebenso wie Reichert lobte er die „vorbildliche Haltung“ der Wasserwacht Rottachtal. Denn sie unterstütze vor allem im Ausbildungsbereich viele Aktivitäten auf Kreis- und Bezirksebene.

 

 

Text und Foto: Rupert Mayr